Was sind benutzerdefinierte Objekte und warum sollten Sie sie verwenden?
Benutzerdefinierte Objekte (User Defined Objects, UDO) in SAP Business One sind spezielle Erweiterungen, die es ermöglichen, einzigartige Datenstrukturen zu schaffen. Diese kann man auf die spezifischen Bedürfnisse Ihres Unternehmens ausrichten. Diese Funktionen erlauben es, Daten effektiv zu verwalten und zu nutzen, die die Standardobjekte der Software nicht abdecken.
Benutzerdefinierte Objekte in SAP Business One – Vorteile
Die Verwendung von UDOs bietet zahlreiche Vorteile, darunter:
- Integration: UDOs erlauben die nahtlose Integration von zusätzlichen Daten in das SAP-System, wodurch eine zentrale Datenhaltung ermöglicht wird. Dies erleichtert nicht nur den Zugriff und die Verwaltung der Daten, sondern verbessert auch die Datenintegrität.
- Anpassung: Sie können SAP Business One an spezifische Geschäftsprozesse anpassen, ohne auf kostspielige und zeitaufwendige individuelle Softwareentwicklungen zurückgreifen zu müssen.
- Automatisierung: Durch UDOs lassen sich Geschäftsprozesse weiter automatisieren, was zu einer effizienteren Datenverarbeitung und -nutzung führt.
- Flexibilität: UDOs ermöglichen es, spezifische Geschäftsanforderungen zu erfüllen, die über die Standardfunktionen von SAP Business One hinausgehen.
- Zentralisierung: Alle benutzerdefinierten Daten und Prozesse bleiben innerhalb des SAP-Systems, was die Integrität und Sicherheit der Daten gewährleistet.
- Effizienzsteigerung: Durch die Automatisierung zusätzlicher Geschäftsprozesse können Unternehmen ihre Arbeitsabläufe effizienter gestalten.
Typen von benutzerdefinierten Objekten in SAP Business One
In SAP Business One kann man dabei zwei Haupttypen von benutzerdefinierten Objekten erstellen:
- Stammdaten-Typen (Master Data Type): Diese sind ideal für die Verwaltung von Daten, die sich nicht oft ändern, wie z.B. Kundendaten, Artikelinformationen oder Einstellungen.
- Dokumententypen (Document Type): Sie eignen sich für die Verwaltung von transaktionalen Daten, wie Bestellungen oder Verkaufsdaten, die regelmäßig aktualisiert oder geändert werden.
Praktische Beispiele und deren Nutzung
Erstellung eines Master-Datentyps
Ein Master-Datentyp kann man beispielsweise für die Verwaltung von Lagerstandorten verwenden. In SAP Business One könnten Sie ein benutzerdefiniertes Objekt erstellen, das nicht nur die Standortdetails, sondern auch spezifische Informationen wie Messwerte oder Sicherheitsstufen speichert.
Einsatz eines Dokumententyps
Ein Dokumententyp könnte man auch für die Verwaltung von speziellen Verkaufsprozessen verwenden. Sie könnten etwa ein UDO erstellen, das spezielle Verkaufsbedingungen, Kundenspezifikationen oder Lieferbedingungen umfasst, die in den Standardverkaufsbelegen nicht verfügbar sind.
Beispiel: Zubehörartikel
Ein praktisches Beispiel für die Verwendung von UDO ist die Implementierung eines Zubehörartikelsystems. Hierbei stellt man eine Beziehung zwischen Artikeln her, wie etwa zwischen einem Computer und dessen Zubehör wie Maus und Tastatur. Dies unterscheidet sich von den in SAP Business One vorhandenen Alternativartikeln, indem es eine spezifische Beziehung zwischen den Produkten definiert, die den Anforderungen des Geschäfts entspricht.
Anwendungsbeispiel: Verwaltung von Zubehörartikeln
Für die Verwaltung von Zubehörartikeln benötigt man zwei Tabellen – eine für den Hauptartikel und eine für die Zubehörartikel. Der Hauptartikel wird durch die Artikelnummer identifiziert, während die Zubehörartikel zusätzlich die erforderliche Menge spezifizieren. Diese Struktur ermöglicht es, effizient Zubehör zu Hauptprodukten zu definieren und zu verwalten.
Schritte zur Erstellung eines UDO in SAP Business One
- Definition der UDO: Legen Sie fest, welche Daten das UDO enthalten soll und entscheiden Sie, ob es sich um einen Master-Datentyp oder einen Dokumententyp handelt.
- Wizard nutzen: SAP Business One bietet einen Wizard zur Erstellung von UDOs, der Sie durch den gesamten Prozess führt und sicherstellt, dass alle notwendigen Schritte abgedeckt sind.
- Zuweisung zu Menüs: Nach der Erstellung des UDO können Sie es in das Hauptmenü von SAP Business One integrieren, um den Zugriff und die Nutzung zu erleichtern.
- Datenmanagement: Nach der Erstellung des UDO können Sie beginnen, Daten einzugeben und das neue Objekt in Ihren Geschäftsprozessen zu nutzen.
Die Objektorientierung von SAP Business One
SAP Business One arbeitet objektorientiert. Es sind zwar alle Daten in einer Datenbank abgelegt, welche wiederum Tabellenstrukturen aufweist, dennoch sind die einzelnen Prozesse auf Objekte aufgeteilt. Ein Objekt ist zum Beispiel ein Angebot, eine Bestellung oder auch ein Artikelstammdatensatz. Hinter nahezu jedem Hauptmenüeintrag (bis auf das Administrations-Menü) versteckt sich ein Objekt. Das Objekt ist eine Art logische Struktur der darunter liegenden Datentabellen. So stehen die Informationen zu einem Objekt im einfachsten Fall in nur einer Tabelle, es kann jedoch auch eine Vielzahl an Tabellen zu einem komplexeren Objekt gehören.
Services in Objekten
Neben den Datentabellen besitzt ein Objekt auch vordefinierte Funktionen. Diese werden in SAP Business One als Services bezeichnet. Klassische Beispiele für diese Services sind: Hinzufügen Aktualisieren Löschen Suchen Damit kann ein Objekt völlig autark in SAP Business One arbeiten, da es seine eindeutigen Datenspeicherorte (Tabellen) und seine Funktionen (Services) besitzt. Ein benutzerdefiniertes Objekt erbt dieses Verhalten (der SAP-Business-One-Standard-Objekte) . Es verhält sich damit genau wie ein bereits existierendes Objekt. Es erweitert also die Funktionalität von SAP Business One unter Zuhilfenahme der bereits vorhandenen Services.
Klassische Beispiele für diese Services sind:
- Hinzufügen
- Aktualisieren
- Löschen
- Suchen