SAP Business One Roadmap: 5 überraschende Wahrheiten
14 october

SAP Business One Roadmap: 5 überraschende Wahrheiten

Wenn kleine und mittelständische Unternehmen (SMEs) an SAP Business One denken, kommt ihnen oft ein Bild in den Sinn: ein grundsolides, zuverlässiges ERP-System, das seit Jahren die Kernprozesse von der Buchhaltung bis zur Lagerverwaltung zuverlässig abbildet. Es ist dabei der verlässliche Motor im Hintergrund, vielleicht aber auch ein System, das man nicht unbedingt mit den Schlagwörtern „KI“, „Low-Code“ oder „moderner Cloud-Architektur“ in Verbindung bringt.

SAP Business One Roadmap 2025

Doch ein genauer Blick in die offizielle SAP Business One Roadmap zeichnet ein völlig anderes Bild. Statt eines statischen Systems, das lediglich gepflegt wird, offenbart sich eine dynamische, offene und überraschend moderne Plattform. Die Strategie geht weit über die reine Verwaltung von Geschäftsprozessen hinaus und positioniert SAP Business One als zukunftsfähigen digitalen Kern für das moderne KMU. Was also hält die Zukunft für die über 83.000 Kunden weltweit wirklich bereit? Die Antwort darauf ist weitaus spannender, als viele vielleicht vermuten.

1. Die Zukunft ist im Browser: Der Web Client ist mehr als nur eine neue Oberfläche

Eine der zentralen Investitionen von SAP fließt direkt in den Web Client, und das aus gutem Grund. Dieser ist weit mehr als nur eine optische Auffrischung des klassischen Clients. Er ist eine komplett neue Benutzeroberfläche, die auf dem modernen SAP Fiori Design System basiert und in jedem nativen Webbrowser ohne Installation lauffähig ist.

Bereits heute deckt dabei der Web Client eine beeindruckende Bandbreite an Kernprozessen ab und ermöglicht ein durchgängiges Arbeiten:

  • Vertriebs- und Einkaufsbelege: Vom kompletten Prozess von Angeboten bis zu Rechnungen, einschließlich Rahmenverträgen und wiederkehrender Transaktionen.
  • CRM, Service und Zeiterfassung: Verwaltung von Kundenbeziehungen, Serviceabrufen und Projektzeiten.
  • Grundlegende Finanzprozesse: Zugriff auf chart of accounts, Journalbuchungen, Buchungsvorlagen und wiederkehrende Buchungen.
  • Bestandsbuchungen: Wareneingänge, Warenausgänge, Inventurzählungen, Umlagerungen und Stücklisten.

Dieser Wandel ist fundamental. Es geht nicht nur um ein neues Aussehen, sondern um einen Paradigmenwechsel in Sachen Zugänglichkeit und Benutzerfreundlichkeit. Moderne Analysefunktionen wie List-View-Analysen, verknüpfte Sichten und benutzerdefinierte Abfragen sind direkt in die Oberfläche integriert. Für Unternehmen senkt dieser Schritt die Einstiegshürden für neue Mitarbeiter erheblich und ermöglicht flexibles Arbeiten von jedem Ort der Welt . Das ist ein entscheidender Vorteil in der heutigen Arbeitswelt.

2. Kein Monolith: SAP B1 wird zur offenen Plattform für KI und Low-Code

Die Vorstellung von SAP Business One als einem geschlossenen System ist überholt. Die Roadmap zeigt deutlich, dass sich die Lösung zu einem erweiterbaren Kern entwickelt, der sich nahtlos in eine moderne Technologielandschaft einfügt. Die zentralen „Digital Enablers“ dafür sind die SAP Business Technology Platform (SAP BTP) and SAP Build.

Mit SAP Build können Unternehmen und Partner mit „drag-and-drop simplicity“ eigene Apps erstellen, Prozesse automatisieren und Business-Sites gestalten. Diese Öffnung macht SAP Business One „bereit für die Adaption von KI-Services“. Die Roadmap nennt konkrete Beispiele:

  • Document Information Extraction: Ein KI-Service, der Eingangsrechnungen automatisch ausliest und die manuelle Dateneingabe drastisch reduziert.
  • SAP Build Process Automation: Befreit Mitarbeiter von repetitiven, fehleranfälligen Aufgaben durch die Automatisierung von Arbeitsabläufen.

Hier geht es nicht nur darum, Zugang zu neuer Technologie zu erhalten, sondern darum, die Arbeitsweise fundamental zu verändern. Die Automatisierung der Rechnungsverarbeitung mit Document Information Extraction spart nicht nur Zeit, sondern befreit einen wertvollen Mitarbeiter von stundenlanger manueller Dateneingabe. Damit kann er sich auf das Lieferantenbeziehungsmanagement oder die Cashflow-Analyse konzentrieren. Die Automatisierung von Arbeitsabläufen mit SAP Build reduziert nicht nur Fehler, sondern stellt sicher, dass ein benutzerdefinierter Genehmigungsprozess für hochwertige Aufträge jedes einzelne Mal eingehalten wird, was die internen Kontrollen stärkt.

3. Langfristige Sicherheit: Version 11 ist für 2027 geplant

Eine häufige Sorge bei etablierter Software ist die Frage nach der langfristigen Investitionssicherheit. Wird die Plattform auch in fünf oder zehn Jahren noch weiterentwickelt? Die offizielle SAP Business One Roadmap liefert hier eine unmissverständliche Antwort: Ja. Das Engagement von SAP zeigt sich nicht nur in großen zukünftigen Versionen, sondern auch im konstanten Strom von Updates für die aktuelle Version 10, mit einem klaren Zeitplan für Feature Packages in den kommenden Jahren (FP 2602, FP 2608 usw.).

Als klares Bekenntnis zur Zukunft ist nach diesen kontinuierlichen Verbesserungen laut Roadmap die Version 11 für das Jahr 2027 geplant. Dieser langfristige Horizont beweist, dass SAP fest an die Zukunft der Lösung glaubt und sie strategisch weiterentwickelt. Thomas Saueressig, Mitglied des Vorstands der SAP SE, unterstreicht diese strategische Bedeutung:

“We’re investing in the future and security of SAP Business One, enhancing its integration with the SAP Business Technology Platform to simplify development, and we’re expanding the capabilities of its Web client. These innovations ensure that SAP Business One continues to grow and adapt to the evolving needs of small businesses.”

Für Kunden bedeutet diese klare Ansage vor allem eines: Investitionssicherheit. Die Gewissheit, dass ihre zentrale Unternehmenssoftware nicht nur gewartet, sondern aktiv an die technologischen und geschäftlichen Anforderungen der Zukunft angepasst wird, ist ein unschätzbarer strategischer Vorteil.

4. Bereit für die moderne Cloud: Containerisierung und Hyperscaler

Die Cloud-Strategie für SAP Business One geht weit über das einfache Hosting von Servern hinaus. Die Roadmap blickt dabei auf eine technologisch hochentwickelte Zukunft und plant entscheidende Schritte für Version 11. Dazu gehört die Untersuchung des „potenziellen Einsatzes von Containerisierungstechnologie“. Vereinfacht ausgedrückt ist Containerisierung so, als würde man die gesamte SAP-Business-One-Anwendung mit all ihren Abhängigkeiten in einen standardisierten Schiffscontainer verpacken. Dieser „Container“ kann dann auf jeder modernen Cloud-Infrastruktur (einem „Schiff“) bewegt und ausgeführt werden, ohne dass er neu verpackt oder konfiguriert werden muss.

Zusätzlich sind eine „neue Generation von Cloud Control Center“ und die „Bereitstellung auf führenden Hyperscaler-Plattformen“ (wie AWS, Azure oder Google Cloud) geplant. Diese technischen Details haben strategische Geschäftsvorteile: Containerisierung bedeutet weniger Abhängigkeit von spezifischer Hardware, was schnellere und zuverlässigere Bereitstellungen und Upgrades ermöglicht. Die Nutzung von Hyperscalern verschafft KMU Zugang zu erstklassiger Sicherheit, Skalierbarkeit und Zuverlässigkeit, die sie sich niemals selbst aufbauen könnten. Es ist die technologische Zukunftssicherung der IT-Infrastruktur des Unternehmens.

5. Eine globale Erfolgsgeschichte in Zahlen

Während SAP oft primär mit Großkonzernen assoziiert wird, zeichnen die offiziellen Kennzahlen für SAP Business One ein anderes Bild: Das einer beeindruckenden globalen Erfolgsgeschichte im KMU-Segment.

  • 83.000+ Customers
  • 1,2+ Millionen Anwender
  • Einsatz in 170+ Ländern
  • 50 Länderlokalisierungen und 28 Systemsprachen
  • 850+ Partner weltweit
  • 500+ Partnerlösungen

Diese Zahlen sind mehr als nur Statistik. Für ein Unternehmen, das eine ERP-Lösung evaluiert, sind die letzten beiden Punkte besonders entscheidend. Die 850+ Partner and 500+ Partnerlösungen repräsentieren ein riesiges, globales Ökosystem an Expertise. Das bedeutet, ein Kunde kauft nicht nur Software, sondern erhält Zugang zu einem Netzwerk von Spezialisten, die branchenspezifische Erweiterungen (z. B. für Fertigung, Handel oder Dienstleistungen). Darüber hinaus noch lokalen Support und maßgeschneiderte Implementierungen anbieten können. Dies reduziert das Investitionsrisiko erheblich.

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Die Weichen für die Zukunft sind gestellt

Die offizielle Roadmap beweist eindrucksvoll: SAP Business One entwickelt sich von einem in sich geschlossenen ERP-Produkt zum Kern eines flexiblen, vernetzten digitalen Ökosystems für KMU. Der Web Client macht es überall zugänglich, die SAP BTP macht es erweiterbar. Überdies garantiert die geplante Version 11 Langlebigkeit und die moderne Cloud-Architektur macht es zukunftssicher und skalierbar. Diese fünf Wahrheiten zeigen eine Plattform, die nicht in der Vergangenheit verharrt, sondern überdies konsequent auf die digitale Transformation von kleinen und mittelständischen Unternehmen ausgerichtet ist.

Die Weichen für die Zukunft sind gestellt – ist Ihre Unternehmensstrategie bereit, diese neuen technologischen Möglichkeiten zu nutzen?

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