26 Jan.

Stornierung (SAP Business One)

Die Stornierung in SAP Business One bezeichnet den Prozess, durch den ein Beleg, eine Buchung oder ein Genehmigungsprozess im System rückgängig gemacht wird. Dabei wird der ursprüngliche Eintrag im System entsprechend angepasst, jedoch nicht gelöscht. Ziel ist es, die Korrektheit der Buchhaltung und Daten zu gewährleisten.


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Allgemeine Stornierungsprozesse:

  1. Voraussetzungen für die Stornierung:
    • Die Stornierung ist nur möglich, wenn sie in den Belegeinstellungen erlaubt ist und die festgelegte Stornofrist nicht überschritten wurde.
    • Folgebelege: Existiert ein Folgebeleg, muss dieser zuerst storniert werden, um den ursprünglichen Beleg zu bearbeiten.
  2. Durchführung der Stornierung:
    • Die Stornierung erfolgt über das Kontextmenü mit der Option „Abbrechen/Stornieren“.
    • Bei Belegen, die Journalbuchungen auslösen, wird automatisch ein Stornobeleg mit der nächsthöheren Belegnummer generiert, während der ursprüngliche Beleg den Status „Offen“ erhält.
  3. Einschränkungen:
    • Transaktionen können nicht gelöscht, sondern nur storniert werden.
    • Ein einmal stornierter Beleg kann nicht wiederhergestellt werden.
  4. Zeilenweise Stornierung:
    • Einzelne Positionen eines Belegs können storniert werden, falls dies im System vorgesehen ist.

Stornierung im Genehmigungsprozess:

  • Genehmigungsprozesse können storniert werden, wenn nachträglich ein Fehler festgestellt wird.
  • Der Genehmigungsstatusbericht ermöglicht es Erstellern oder Genehmigenden, die Stornierung zu beantragen.
  • Nach der Stornierung eines Genehmigungsprozesses kann der zugehörige Beleg nicht mehr hinzugefügt oder aktualisiert werden.

Weitere wichtige Punkte zur Stornierung:

  • Korrektur auf Kontenseite:
    • Bei Stornobuchungen kann konfiguriert werden, ob die Anpassung direkt auf der entsprechenden Kontenseite erfolgt, um die Jahresverkehrszahlen zu korrigieren.
    • Stornobuchungen mit negativem Vorzeichen verbessern oft die Vergleichbarkeit bei Mehrjahresanalysen.
  • Abschreibungsläufe:
    • Abschreibungsläufe können storniert werden. Dabei muss immer der letzte Lauf zuerst storniert werden.
  • Vorlagen aus stornierten Belegen:
    • Stornierte Belege können dupliziert und als Vorlage für neue Belege verwendet werden.

Besonderheiten:

  1. Stornobelege bei Journalbuchungen:
    • Für Belege, die eine Journalbuchung auslösen, wird stets ein neuer Stornobeleg mit der nächsthöheren Belegnummer erstellt.
  2. Lagerauswirkungen:
    • Stornierungen beeinflussen die Lagerhaltung, indem sie die Bestandsmengen entsprechend anpassen.
  3. Offene Mengen:
    • In Bestellungen bleibt eine Menge als offen, solange sie nicht vollständig in einem Wareneingang oder einer Eingangsrechnung verarbeitet wurde.

Anwendungsbeispiel:

Ein Unternehmen stellt fest, dass eine Ausgangsrechnung einen falschen Betrag enthält. Da für diese Rechnung bereits eine Zahlung eingegangen ist, wird der zugehörige Zahlungseingang zuerst storniert. Anschließend wird die Ausgangsrechnung storniert, wodurch automatisch ein Stornobeleg im Journal erstellt wird. Die Lagerbestände werden ebenfalls korrigiert, falls die Rechnung Artikel umfasst.

Hinweis:
Die exakten Abläufe und Optionen der Stornierung hängen von den spezifischen Systemeinstellungen und den in SAP Business One aktivierten Funktionen ab.