Ein zugekaufter Artikel, der von einem Geschäftspartner nach den Spezifikationen des Unternehmens hergestellt und in unveränderten Form für die ordnungsgemäße Produktion eines übergeordneten Artikels benötigt wird.
Komponentenartikel in SAP Business One
Komponentenartikel sind Artikel, die als Bestandteile eines übergeordneten Produkts in einer Stückliste (Bill of Materials, BOM) geführt werden. Sie bilden die Grundlage für Fertigung, Montage und Materialbedarfsplanung in SAP Business One.
Verwendung in der Stückliste
Eine Stückliste beschreibt, wie ein Endprodukt hergestellt wird. Die Komponentenartikel sind die untergeordneten Elemente, die für die Fertigung benötigt werden. Je nach Produktionsstruktur kann es sich um:
- Lagerartikel (z.B. Schrauben, Rohstoffe)
- Stücklistenartikel (z.B. Halbfertigerzeugnisse mit eigener Stückliste)
- Phantomartikel (nicht lagergeführte Struktureinheiten)
- Artikel vom Typ Arbeit (z.B. manuelle Tätigkeiten)
- Ressourcen (z.B. Maschinen, Personal)
- Textobjekte (z.B. Anweisungen)
Verwaltung im Artikelstamm
Jeder Komponentenartikel wird im Artikelstamm gepflegt. Wichtige Registerkarten:
- Bestandsdaten: Lagerführung, Serien-/Chargenverwaltung
- Planungsdaten: MRP-relevante Felder wie Beschaffungsmethode, Mindestmenge, Durchlaufzeit
- Eigenschaften: Klassifizierungen zur Filterung
- Anhänge und Benutzerfelder: Individuelle Zusatzinformationen
Komponenten für Produktionsstücklisten sind typischerweise Lagerartikel. Artikel mit Verkaufs- oder Vorlagestücklisten sind nicht lagergeführt.
Einsatz in Produktionsaufträgen
Wird ein Produktionsauftrag für ein Fertigprodukt erstellt, fließen die definierten Komponentenartikel automatisch ein:
- Sie werden während der Produktion abgefasst.
- Ihre tatsächlichen Kosten (Material, Arbeit, zusätzliche Leistungen) werden erfasst.
- Die Kostenverteilung erfolgt über Sachkontenfindung, u.a. direkt in der Stücklistenzeile.
Rolle in der Materialbedarfsplanung (MRP)
Der Dispositionsassistent analysiert Bedarfe aus Aufträgen und Prognosen. Dabei:
- werden Stücklisten aufgelöst,
- der Bedarf an Komponentenartikeln berechnet,
- und Beschaffungsvorschläge generiert (z.B. Bestellanforderungen für Zukaufteile).
Die im Artikelstamm definierten MRP-Parameter steuern, wie Beschaffung und Planung erfolgen.
Weitere Kontexte
- In Verkaufsstücklisten werden Komponenten beim Versand zusammengestellt. Hier sind Artikel vom Typ "Arbeit", nicht aber Ressourcen zulässig.
- Im Projektbericht werden die tatsächlichen Kosten der Komponenten getrennt ausgewiesen – differenziert nach Material, Ressourcen und weiteren Leistungen
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