Die automatische Kontierung von Bestandstransaktionen im Lagernebenbuch ist eine Schlüsselfunktion in SAP Business One, die indes erhebliche Vorteile in der Lagerverwaltung bietet. Diese Funktion setzt dabei voraus, dass die kontinuierliche Bestandsführung und das Lagernebenbuch in der Unternehmensdatenbank aktiviert sind. Diese Einstellungen finden Sie dabei unter „Systeminitialisierung“ im Modul „Administration“ und im Fenster „Firmendetails“.

Hauptbuch-Kontierung für Lagertransaktionen

Sobald die kontinuierliche Bestandsführung aktiviert ist, können Sie im Fenster „Kontenfindung Sachkonten“ unter dem Reiter „Bestand“ die Hauptbuchkontierungen für Lagertransaktionen festlegen. Das Bestandskonto spielt dabei eine zentrale Rolle, da es dabei alle wertmäßigen Änderungen des Lagerbestands abbildet. Um Inkonsistenzen zwischen Lager- und Finanzbuchhaltung zu verhindern, sollte dieses Konto dem zufolge für direkte Buchungen gesperrt sein. Diese Einstellung ist dementsprechend im Kontenplan unter dem Punkt „manuelle Buchung sperren“ für Lagerbestandskonten möglich.

Selbstkostenkonto in der Bestandsführung

Ein wichtiger Bereich für die Kontierung in der Bestandsführung sind das Selbstkostenkonto, das Wareneingangsverrechnungskonto, das Abweichungskonto sowie das Preisdifferenzskonto. Das Selbstkostenkonto wird für die Buchung der Wareneinsatzkosten bei Verkäufen genutzt. Das Wareneingangsverrechnungskonto hält interimsmäßig die Buchungen für eingekaufte Bestandsware fest, bis schließlich die Lieferantenrechnung den Vorgang ausgleicht. Das Abweichungskonto kommt dabei bei Artikeln mit festen Standardpreisen zum Einsatz, um Differenzen zwischen Standard- und Einkaufspreisen zu verbuchen. Preisdifferenzen, die zwischen Wareneingängen und zugehörigen Lieferantenrechnungen entstehen, werden dagegen auf dem Preisdifferenzskonto erfasst.

Kontierung für Korrektur von Negativbeständen

Das Konto für Korrektur von Negativbeständen ist für die automatische Erfassung von Ausgleichsbuchungen bei Negativbeständen zuständig, um Bewertungspreise stabil zu halten. Die Funktion für Negativbestände sollte indes jedoch nur in Ausnahmefällen genutzt werden. Das kann man im Fenster „Belegeinstellungen“ unter „Allgemein“ einstellen.

Bestandsausgleich, Verringerungs- und Erhöhungskonto.

Für die Handhabung von Lagerbestandsdifferenzen, die durch Inventurergebnisse oder manuelle Korrekturen entstehen, dienen die Konten Bestandsausgleich, Verringerungs- und Erhöhungskonto. Das Retourenkonto Verkauf ist dabei für die Buchung der Bestandswerte von Verkaufsretouren zuständig. Bei Währungsdifferenzen in Eingangsrechnungen verwendet SAP B1 hingegen das Konto für Wechselkursdifferenzen.

Kontierung Warenverrechnung

Das Warenverrechnungskonto dient für die Schließung von Wareneingangsbelegen ohne Lieferantenrechnung. Die Konten Abgang und Zugang werden nutzt Bestandsneubewertungen, während das Konto Bestand GuV-Gegenkonto für die buchhalterische Erfassung des Produktionsprozesses wichtig ist.

Aufwandsverrechnungskonto

Das Aufwandsverrechnungskonto erfasst Zusatzaufwendungen bei Wareneingängen, insbesondere Frachtkosten, und kann im Fenster „Fracht“ unter „Definition“ und „Allgemein“ konfiguriert werden. Schließlich verwendet SAP B1 das Transitbestandskonto für Eingangsvorausrechnungen anstelle des Wareneingangsverrechnungskontos, um die Bestandswerte von Eingangsvorausrechnungen interimsmäßig zu verbuchen.

Genauigkeit der Lager- und Finanzbuchhaltung

Diese vielfältigen Optionen zur Kontierung in SAP Business One ermöglichen eine präzise und effiziente Handhabung von Bestandstransaktionen, was dadurch die Genauigkeit der Lager- und Finanzbuchhaltung verbessert und gleichzeitig den Aufwand für die Verwaltung und Abstimmung dieser Prozesse reduziert.

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