Der kleine Unterschied zwischen SAP B1 und R/3
6 Apr.

Der kleine Unterschied zwischen SAP B1 und R/3

Immer wieder stelle ich in Gesprächen fest, dass man keinen großen Unterschied zwischen den verschiedenen SAP – Anwendungen wie SAP Business One und SAP ERP macht. SAP ist für sie die Software, die der Lieferant oder der Kunde hat, der deswegen immer so unflexibel reagiert, wenn man eine schnelle Änderung im Prozess benötigt.

Die Überraschung ist deshalb umso größer, wenn man erklärt, dass das eine und das andere, also SAP Enterprise (ehemals R/3) und SAP Business One weniger miteinander gemein haben, als das gemeinsame Logo vermuten lässt.

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Auf die Funktionsunterschiede einzugehen, ist an dieser Stelle schier unmöglich. Nur so viel: SAP Business One ist für eine komplett andere Zielgruppe als SAP Enterprise. Man kann es auf eine einfache Formel bringen, SAP Business One ist für kleine und mittlere Unternehmen, die großen Unternehmen und Konzerne bedienen sich lieber bei SAP Enterprise.

Nun ja, ganz so einfach ist es nicht. Ab wann ist groß, groß und klein, klein? Ich würde lieber von Anforderungen sprechen: Je komplexer die Anforderungen, desto eher wird man zu SAP Enterprise tendieren. SAP Enterprise ist quasi der große Werkzeugkasten mit allem drin, was ein Handwerker je brauchen, wird oder brauchen könnte. SAP Business One, das Multiwerkzeugtool für die Hosentasche.

Um das Ganze für den Einsteiger etwas unübersichtlicher zu gestalten, gibt es da ja auch noch SAP Business All In One. Um im Bild zu bleiben: Auch hier haben wir es mit dem riesigen Werkzeugkasten der SAP Enteprise zu tun, nur dass man hier spezielle Werkzeugkästen für diverse Branchen zusammen gestellt hat. Technologisch bleibt es dieselbe Basis.

Wo ist also der Vorteil von SAP Business One, wenn doch weniger Funktionen im Werkzeug stecken? Wie immer haben die kleinen schlanken Lösungen Vorteile in Geschwindigkeit und Flexibilität. Business One mit wesentlich weniger Aufwand in einem Unternehmen einzuführen und zu schulen. Ergo der sogenannte “Total Cost of Ownership“ ist wesentlich geringer als bei einer entsprechenden Einführung von SAP Enterprise.

SAP Business One stark erweiterbar

Bevor jetzt der werte Leser mit einem „Aha, alles klar“ erleichtert aufatmet, noch eine Einschränkung hinterher: SAP Business One ist erweiterbar und das nicht unerheblich. Sogenannte Add-ons sorgen für mehr und tiefere Funktionsvielfalt. Über 500 große und kleinere solche Erweiterungen machen aus Business One etwa ein ausgewachsene PPS oder eine Branchenlösung für Dienstleister, die sich in Funktionstiefe durchaus mit den „großen Lösungen“ messen können. Diese Erweiterungen kommen in der Regel von SAP-Entwicklungspartnern, die ihr jeweiliges Spezialistenwissen hier mit einbringen. Das ist kein Nebeneffekt der von allen Entwicklern stets gelobten Programmstruktur von SAP Business One, sondern eine Strategie, die hinter dem Produkt steckt . Hierzu Friedrich Neumeyer, SAPs Chief Operating Officer für den Mittelstandsvertrieb weltweit: „Wir wollen vor allem die Innovationskraft und Schnelligkeit unserer Partner für die Entwicklung von Business One nutzen“.

Last but not least und immer wichtiger werdend: Mit SAP Business One wird immer eine Integrationsplattform ausgeliefert (b1i), die es in sich hat. Hiermit lassen sich andere Softwarepakete in Business One integrieren um einer Datenbasis miteinander arbeiten zu können. Die Möglichkeiten sind vielfältig und vor allem so schnell umzusetzen, dass sich oftmals die Frage ablösen oder integrieren von schon vorhandener Software neu stellt.

Ein Unterschied der gerade bei größerer Anzahl an Nutzer eine Rolle spielen kann ist die Struktur der Client /Server Beziehung. Zunächst: Beider Pakete folgen dem Client/Server Prinzip: Ein lokales System (Client) stellt eine Anfrage an ein zentrales System, das die gewünschte Information zurückliefert. Bei SAP Business One steckt dabei die Logik, also die „Intelligenz“ im Client. Der Server ist eine Datenbank. Dieses duale Prinzip wir auch als 2-tier bezeichnet. Bei SAP Enterprise (R/3) gibt es drei Schichten: Das Userinterface (Presentation Server), dem Applikationsserver in dem die Businesslogik steckt und der Datenbankserver. Die Vorteile einer solchen „3-tier“ Systems. Ein R/3 -System kann also aus zum Beispiel auch mehrere Applikations- und/oder Presentation –Server verwenden, um großen Useranzahlen oder hohem Datenaufkommen Herr zu werden.
Aber auch die 2-tier Architektur hat Ihre Vorteile: Die geringere Gesamtkomplexität bedeutet auch geringeren Implementierungsaufwand und kann gerade bei kleineren Systemen eine bessere Performance bedeuten.

Allerdings ist auch dieser Unterschied nicht in Stein gemeißelt. Erstens gibt es anscheinend bei der SAP Überlegungen für Business One ein 3-tier System zu entwickeln und zweitens kommen auch hier für manche Anwendungen neue AddOns ins Spiel. So biete zu bietet zum Beispiel Run Time Solutions einen Java Client der unabhängig der in jedem Webbrowser läuft und dabei auf Business One als Applikationsserver zurück greift. Die Funktionen beschränken sich hierbei auf die CRM –Prozesse aber wären theoretisch ausweitbar.

Ganz zum Schluss wäre da natürlich der Lizenzpreis: Ja der ist natürlich auch unterschiedlich 😉

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