In unserem privat Alltag nutzen wir Cloud-Optionen schon längst selbstverständlich und in immer mehr Bereichen. Ob die Drobox, Google Drive oder Apple I-Cloud – Inhalte einfach auf den Web-Servern abspeichern und von überall aus abrufen können.
Das Angebot ist groß und wächst auch für den gewerblichen Bereich. So gibt es mittlerweile natürlich auch ERP Systeme in der Cloud, wie z.B. SAP Business One on Demand . Noch immer ist gerade in der ERP Welt das Cloud-Angebot ein Randthema.
Bei ständige Weiterentwicklung der Angebote lohnt ein Blick auf die Vor- und Nachteile:
Pro:
Natürlich ist ein großer Vorteil des Cloud ERP die räumliche Flexibilität. Das System kann stets und von überall genutzt werden und wird durch den Server fortlaufend mit Updates versorgt. Das spart schon mal Kosten für eine Neuauflage und das Cloud ERP System ist immer auf aktuellem Stand.
Außerdem profitiert der Anwender des Cloud ERP von einer sehr übersichtlichen Verwaltung aller Daten des jeweiligen Unternehmens.
Ein weiteres Pro ist die Möglichkeit, das System zu „mieten“. So entfällt das Risiko, das bei einem ERP-Kauf ansteht.
Hier noch einmal die wesentlichen Vorteile:
- Durch die Auslagerung der IT-Abteilung (inkl. Admin und Hardware) werden Kosten gesenkt
- Weltweite Verfügbarkeit
- Niedrige Lizenzkosten
- Sichere Datenspeicherung, da Daten professionell gesichert werden
Contra:
Ein Nachteil ist, dass das Angebot von Anbietern der Cloud-ERP noch nicht so ausgefeilt ist, wie das der ERP-Software. Das heißt, dass der Anwender auf die Anwendungen angewiesen ist, die momentan zur Verfügung stehen. Allerdings befindet sich dieser Bereich in der Entwicklung und es wird künftig wohl auch ein immer größeres Angebot an individueller Cloud-ERP geben. Ob dann wiederum andererseits der Kostenvorteil weiter schrumpft, da jede Anpassung einen gemeinsam nutzbaren Standard verlässt.
Die Kosten sind überdies nur in der ersten Zeit nach der Installation wirklich vorhanden. Je nach Installation lohnt sich ein Kauf schon ein bis zwei Jahren Zahlung von monatlichen Mietgebühren. Da aber ERP-Installationen meistens für mehr als 6 -8 Jahren angelegt sind, ist hier ein strukturelles Problem, das fast nicht aufzulösen ist.
Ein anderer Nachteil – oder der wohl größte Kritikpunkt aller Cloud-Gegner – ist das externe Speichern von Daten. Die Sicherheit in den Rechenzentren kann dabei nicht komplett gewährleistet werden. Außerdem hat man auch nur über das Internet Zugriff auf die Unternehmensdaten. Das stellt ebenfalls keine vollständig sichere Verbindung dar.
Hier noch einmal die wesentlichen Nachteile:
- Abhängigkeit einer sicheren Internetverbindung
- Browserkapazitäten sind häufig sehr ausgelastet. Das kann zu häufigen Abstürzen führen
- Teuer bei langer Laufzeit
- Keine 100% Datensicherheit
- Wenig flexible Anpassungsmöglichkeiten an Geschäftsprozesse
Fazit
Die ERP Cloud-Optionen hat ein paar nicht zu vernachlässigenden Vorteile – denn es ist nun mal sehr angenehm für die jeweiligen Unternehmen, wenn die IT-Abteilung auf ein Minimum reduziert werden kann und sich alles auslagern lässt. Allerdings macht sich ein Unternehmen damit auch abhängig vom Dienstleister und Datensicherheit sowie Datenverfügbarkeit kann nicht zu hundert Prozent garantiert werden. Man sollte sich also auf jeden Fall über die Sicherheitsstandards der jeweiligen Anbieter informieren.
Last but not least, müssen sich die Anbieter erst noch wirklich attraktive Preismodelle für die meist lange Laufzeit von ERP-Installationen einfallen lassen.