28 Dez.

Erfolgskonten

Ein Bestandteil der doppelten Buchführung sind die Erfolgskonten. Sie unterteilen sich in Aufwands- und Ertragskonten und dienen dazu, den Erfolg eines Unternehmens zu ermitteln. Während Aufwandskonten sämtliche Buchungen enthalten, die das Eigenkapital mindern, erfassen Ertragskonten jene Vorgänge, die das Eigenkapital erhöhen. Im Rahmen des Jahresabschlusses werden die Erfolgskonten über die Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) miteinander verrechnet, um den Jahreserfolg zu bestimmen.

2. Aufwendungen und Erträge im Detail

Definitionen und Unterschiede:

  • Aufwendungen: Diese repräsentieren periodisierte, erfolgswirksame Ausgaben, die einen Werteverzehr darstellen.
  • Erträge: Sie stehen für Wertzuwächse, unabhängig davon, ob eine tatsächliche Einzahlung erfolgt ist.

Beispiele für typische Aufwendungen:

  • Einkauf von Handelswaren
  • Personalkosten
  • Abschreibungen

Beispiele für typische Erträge:

  • Umsatzerlöse
  • Zinseinnahmen
  • Erlöse aus dem Verkauf von Anlagevermögen

Zeitliche Abgrenzung:
Aufwendungen und Erträge werden der Periode zugeordnet, in der sie wirtschaftlich relevant sind – nicht unbedingt der, in der eine Zahlung erfolgt. Ist der zeitliche Zusammenhang nicht eindeutig, helfen Rechnungsabgrenzungsposten oder sonstige Forderungen und Verbindlichkeiten.

3. Erfolgskonten und ihre Buchung

Unterschiede zu Bestandskonten:
Im Gegensatz zu Bestandskonten, die Anfangsbestände führen, starten Erfolgskonten jedes Geschäftsjahr bei null. Sie werden erst aktiviert, sobald eine entsprechende Buchung notwendig wird.

Buchungssystematik:

  • Auf Ertragskonten wird im Haben gebucht, da Erträge das Eigenkapital erhöhen.
  • Auf Aufwandskonten erfolgt die Buchung im Soll, weil Aufwendungen das Eigenkapital mindern.
  • Das Eigenkapitalkonto dient dabei als Vorlage: Zunahmen im Haben, Abnahmen im Soll.

4. Jahresabschluss und Erfolgskonten

Ablauf des Abschlusses:

  1. Saldoermittlung:
    Alle Buchungen eines Kontos werden summiert, der Differenzbetrag ergibt den Saldo.
  2. Übertrag auf das GuV-Konto:
    • Salden der Ertragskonten werden im Soll des GuV-Kontos gebucht.
    • Salden der Aufwandskonten erscheinen im Haben.
  3. Abschluss des GuV-Kontos:
    Aufwendungen und Erträge werden miteinander verrechnet. Die Differenz – als Jahresüberschuss oder -fehlbetrag – wird auf das Eigenkapitalkonto übertragen.

Die abschließenden Buchungssätze lauten:

  • Ertragskonto an GuV-Konto
  • GuV-Konto an Aufwandskonto

5. Besonderheiten: Neutrale Aufwendungen

Nicht alle Aufwendungen zählen zu den Kosten der laufenden Periode. Zu den neutralen Aufwendungen gehören:

  1. Betriebsfremde Aufwendungen:
    Diese entstehen außerhalb der eigentlichen Geschäftstätigkeit, z. B. Spenden oder Verluste aus Wertpapierverkäufen.
  2. Periodenfremde Aufwendungen:
    Kosten, die in einer früheren Periode verursacht, aber erst jetzt erfasst werden, wie Nachzahlungen oder Korrekturen.
  3. Außerordentliche Aufwendungen:
    Sie sind ungewöhnlich und einmalig, etwa Reparaturkosten nach einem Brand.

In der Kostenrechnung werden diese Positionen gesondert behandelt, um eine klare Abgrenzung zu schaffen.

 

 

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