14 Apr.

Bruttogewinn

Der Bruttogewinn ist ein zentraler Indikator für die Rentabilität und Effizienz im Verkauf. In SAP Business One wird er folgendermaßen berechnet:

  • Formel:
    Bruttogewinn = Umsatz - direkt zuordenbare Materialkosten
  • Berechnungsmöglichkeiten:
    Der Basispreis für die Materialkosten kann über Administration > Systeminitialisierung > Belegeinstellungen > Allgemein definiert werden. Als Optionen stehen zur Verfügung:

    • Preislisten
    • Letzter Einkaufspreis
    • Zuletzt ermittelter Preis
    • Produktionsstandardkosten
    • Manuell eingegebener Preis

Die Wahl des Basispreises hängt von der Kostenstruktur des Unternehmens ab und wird spätestens mit der Erstellung der Lieferung oder Ausgangsrechnung fixiert.

Analyse des Bruttogewinns

SAP Business One bietet mehrere Möglichkeiten zur detaillierten Analyse des Bruttogewinns:

  1. Bericht Bruttogewinn auf Auftrag:
    Dieser Bericht erlaubt eine detaillierte Analyse auf Auftragsebene. Änderungen am Basispreis sind direkt im Bericht möglich, um präzisere Materialkosten zu berücksichtigen.
  2. Umsatzanalyse:
    Zeigt den Bruttogewinn in absoluten Zahlen und als Prozentsatz, um Verkaufstrends und Rentabilität zu erkennen.
  3. Kontextmenü in Verkaufsbelegen:
    Die Bruttogewinnanzeige dient hier lediglich zur Simulation und beeinflusst nicht die Berichte.

Bedeutung und Nutzen

Der Bruttogewinn hat eine zentrale Bedeutung für die Steuerung des Unternehmens:

  • Positiver Bruttogewinn:
    Zeigt, dass eine Verkaufstransaktion zur Deckung der Kosten und zum Unternehmensgewinn beiträgt.
  • Negativer Bruttogewinn:
    Warnt davor, dass die Materialkosten den Umsatz übersteigen – ein Alarmsignal für Preisanpassungen oder Kostenoptimierungen.
  • Optimierung:
    Die Analyse des Bruttogewinns hilft, die Preisgestaltung anzupassen, unrentable Produkte zu identifizieren und die Gesamtrentabilität zu verbessern.

Besondere Anwendungsfälle

  1. Kontinuierliche Bestandsführung:
    Für Unternehmen mit aktiver Bestandsführung empfiehlt es sich, Artikelkosten als Basispreis zu verwenden, um die Materialkosten genau zuzuordnen.
  2. Streckengeschäft:
    Die Bruttogewinnberechnung ist hier komplexer, da Streckengeschäftsartikel oft keinen Artikelpreis aufweisen. Eine spezielle Analyse ist erforderlich.

 

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