14 Nov.

Servicebeleg (SAP Business One)

Ein Servicebeleg ist eine Belegart in SAP Business One, die zur Erfassung von Dienstleistungen verwendet wird, welche nicht als Lagerartikel in der Artikelverwaltung geführt werden. Er dient der Abbildung rein dienstleistungsbezogener Geschäftsvorgänge, ohne physischen Warenfluss.


SAP Business One Finance Schulung

Kontext und Einsatzbereich:
Der Servicebeleg kommt in Verkaufs- und Einkaufsdokumenten zum Einsatz, wenn Leistungen wie Beratung, Wartung oder Support erfasst werden sollen. Im Unterschied zu Artikelbelegen enthalten Servicebelege keine Materialpositionen. Diese Belegart wird u. a. in Angeboten, Kundenaufträgen, Lieferungen, Rechnungen und Gutschriften verwendet. Sie ist besonders relevant für Unternehmen mit Dienstleistungsangeboten oder Serviceverträgen, z. B. im Bereich technischer Kundendienst, IT-Support oder Beratung.

Abgrenzung zu verwandten Begriffen:
Servicebelege unterscheiden sich von Artikelbelegen dadurch, dass sie keine Lagerartikel referenzieren. Es ist nicht möglich, Artikel und Dienstleistungen in einem einzigen Beleg zu mischen. Um eine kombinierte Darstellung zu ermöglichen, müssen Dienstleistungen alternativ als Artikelstammsätze gepflegt werden. Zudem muss bei der Weiterverarbeitung von Belegen (z. B. Angebot → Rechnung) die Belegart einheitlich bleiben.

Inhaltliche Merkmale:

  • Beschreibung statt Artikelnummer: Die Eingabe erfolgt über ein Freitextfeld für die Dienstleistungsbeschreibung.
  • Sachkonto erforderlich: Jede Position muss einem Sachkonto zugeordnet werden – entweder als Erlös- oder Aufwandskonto.
  • Preisgestaltung frei: Preise sind unabhängig vom Artikelstamm und können flexibel vergeben werden.
  • Bruttogewinnberechnung: Ein prozentualer Bruttogewinn kann definiert werden, um Rentabilität zu analysieren.

Anwendungsbereiche im Servicemodul:
Servicebelege bilden die Grundlage für das Servicemodul in SAP Business One:

  • Serviceabrufe: Dokumentieren Reparaturen oder Kundenanfragen.
  • Serviceverträge: Definieren Bedingungen für Serviceleistungen über einen definierten Zeitraum.
  • Equipment-Stammdaten: Verwalten seriennummernpflichtige Artikel mit Servicebezug.
  • Lösungsdatenbank: Hält wiederkehrende Problemlösungen aus Serviceabrufen fest.

Beispielhafte Nutzung in Geschäftsprozessen:

  • Verkauf: Erstellung von Angeboten, Aufträgen, Rechnungen oder Gutschriften für Dienstleistungen (z. B. Beratungsstunden).
  • Einkauf: Erfassung von Eingangsrechnungen für Dienstleistungen externer Anbieter (z. B. IT-Dienstleistungen).
  • Weiterverarbeitung: Ein Serviceauftrag kann ohne Lieferung direkt in eine Rechnung überführt werden, sofern keine physische Ware betroffen ist.

Beispiel:
Ein Beratungsunternehmen erstellt für eine eintägige Schulung beim Kunden einen Serviceauftrag in SAP Business One. Statt eines Artikels wird eine Beschreibung wie „Onsite-Schulung SAP Business One, 8 Stunden“ eingetragen. Die Abrechnung erfolgt über ein zuvor definiertes Erlöskonto. Eine Lieferung ist nicht notwendig, daher kann direkt eine Ausgangsrechnung erstellt werden.


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