Soll und Haben bezeichnen in der doppelten Buchführung die linke (Soll) und rechte (Haben) Seite eines Kontos. Sie dienen der systematischen Erfassung von Geschäftsvorfällen und ermöglichen die Bilanzierung nach dem Prinzip der doppelten Buchung – jeder Geschäftsfall wird doppelt erfasst: im Soll eines Kontos und im Haben eines anderen.

Grundregel: Soll: Wo das Geld hinfließt – Haben: Woher das Geld kommt.
Unterschied zur Alltagssprache: Die Begriffe dürfen nicht mit „Guthaben“ oder „Schulden“ verwechselt werden, wie sie auf Kontoauszügen verwendet werden. Ihre Bedeutung ist rein buchungstechnisch und hängt vom Typ des betroffenen Kontos ab.
Typische Auswirkungen in SAP Business One:
- Bei einer Zahlungseingangsbuchung: Bankkonto im Soll, Debitorenkonto im Haben.
- Kontensalden (Saldo) werden laufend aktualisiert und in der definierten Währung angezeigt.
Bedeutung in der Kontenführung:
- Aktive Bestandskonten (z. B. Kasse, Bank): Zugang im Soll, Abgang im Haben; i. d. R. Sollsaldo.
- Passive Bestandskonten (z. B. Darlehen, Verbindlichkeiten): Zugang im Haben, Abgang im Soll; i. d. R. Habensaldo.
- Aufwandskonten: Zunahme im Soll; Abschluss über das GuV-Konto mit Sollsaldo.
- Erlöskonten: Zunahme im Haben; Abschluss über das GuV-Konto mit Habensaldo.
Buchungssatz: Der klassische Buchungssatz lautet: Sollkonto an Habenkonto. Beide Beträge sind identisch und gewährleisten die Bilanzgleichheit.
Saldenbildung:
- Sollsaldo: Wenn die Summe der Sollbuchungen größer ist als die der Habenbuchungen.
- Habensaldo: Wenn die Summe der Habenbuchungen überwiegt.
Beispiel: Ein Kunde zahlt 1.000 € auf das Bankkonto. In SAP Business One ergibt sich folgende Buchung:
- Bankkonto (aktives Konto) → Soll 1.000 €
- Debitorenkonto (aktives Konto) → Haben 1.000 €