Weil die Industrie 4.0 der Praxis im Maschinen- und Anlagenbau noch fern scheint, schieben Unternehmen das Thema gerne auf – und verpassen Chancen.
Industrie 4.0 noch selten
Wann immer wir mit kleinen oder mittelständischen Unternehmen sprechen, die dem Maschinen- oder Anlagenbau entstammen, sehen diese vor allem Herausforderungen in der Prozessoptimierung. Industrie 4.0 steht dagegen selten auf der Agenda. Das zeigt auch der Blick von außen. Während die Wissenschaft über mögliche Zukunftsszenarien der Branche diskutiert, sehen die betroffenen Unternehmen eine zunehmende Digitalisierung ihrer Prozesse als mindestens zweitrangig (die Arbeit der Hans-Böckler-Stiftung fasst die einschlägigen Studien gut zusammen).
Gründe hierfür sind oftmals der Mangel an vorgeschrittenen Beispielen, die vage Kosten-Nutzen-Kalkulation sowie die undefinierte Zukunftsszenarien, mangelnde Ressourcen für 4.0-Projekte und nicht greifbare Potenziale eines solchen Projekts.
Ungewissheit und Unentschiedenheit
Obwohl es dahingehend verständlich ist, dass bei so viel Ungewissheit Anstöße und Entscheidungen aufgeschoben werden, birgt dies die Gefahr, dass viel Potenzial für eine geplante Umstrukturierung verschenkt wird, weil dann alles schnell gehen muss. Das fängt bereits bei der Beobachtung der bestehenden Prozesse an. Wer informiert ist, welche digitalen Lösungen bestehen oder entwickelt werden, kann besser entscheiden, welche am besten zum Unternehmen passen.
Integration ist die Basis im Maschinen- und Anlagebau
Gerade bei zunehmend automatisierten Produktketten ist es relevant, dass ein System reibungslos ineinandergreift. Investitionen in Einzellösungen, die zwar kurzfristiges Verbesserungspotenzial haben, sich aber langfristig nicht in eine ganzheitliche Systemlösung eingliedern lassen. Jedoch ist das genau die Basis, die ein Unternehmen, das in der Industrie 4.0 erfolgreich bestehen will braucht. Um diese Basis zu schaffen, müssen nicht von heute auf morgen große Summen in utopische Software-Projekte gesteckt werden. Jedoch hilft eine frühzeitige Ausrichtung die Systemlandschaft dahin gehend zu optimieren, dass sie Prozesse vernetzt abgebildet werden können.
Mehr zum Thema zukunftsorientierter Software im Maschinenbau gibt es hier.
Und mehr zum selbigen Thema im Anlagenbau hier.