Alles, immer, von überall – die Nachfrage nach Möglichkeiten das Tagesgeschäft auch über sogenannte mobile Endgeräte abzuwickeln ist groß. Ebenso wächst das Angebot zahlreicher ERP-Anbieter ihr System auf Smartphones, Tablets etc. über ein Mobil APP zu nutzen. Besonders im Bereich der mobilen Applikationen (Apps) sind die Nutzungsmöglichkeiten aus Anwendersicht vielversprechend.
Pro ERP- Mobil App:
Wer seine E-Mails privat über das Smartphone liest, der empfängt so auch die geschäftlichen Nachrichten. Die Flexibilität einer ERP-Lösung, die ortsunabhängig über ein mobiles Endgerät genutzt werden kann, ist somit vorstellbar. Eine Studie, zu der 600 europäische Geschäftsleute befragt wurden, ergab, dass 90 % unterwegs produktiver arbeiten können als im Büro. Besonders Dienstreisen sind beliebt, um Informationen und Geschäftsideen zu sammeln.
Flexibilität macht also produktiv. Eine Untersuchung der Aberdeen Group hat sogar herausgefunden, dass allein durch den Einsatz der mobilen Endgeräte eine Betriebsgewinnsteigerung von 17 % erreicht werden kann. Durch die Nutzung der Anwendungsmöglichkeiten soll man die Produktivität auf längere Sicht steigern und Kunden binden. Ergo: die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens wächst.
Ein weiterer Vorteil ist, dass es in einigen Branchen möglich wird, den Arbeitsplatz in den „Außendienst“ bzw. in das Homeoffice zu verlegen. Auch hier steht die Flexibilität, die der Anwender gewinnt, im Vordergrund. Allerdings können so auch etwaige Mieten für Büroräume oder -ausstattung eingespart werden. Der mobile Arbeitsplatz führt außerdem zu kürzeren Reaktionszeiten und damit zu einem schnelleren Prozessdurchlauf. Auch der schnelle und mobile Zugriff auf Kundendaten ist so gewährleistet. So steigt auch die Kundenzufriedenheit.
Und nicht nur das Unternehmen oder die Kunden können von einer mobilen ERP -Lösung profitieren. Denn im Gegensatz zu den komplizierteren Benutzeroberflächen der Systeme, ist das Bedienkonzept von ERP-Apps eher den Applikationen im privaten Gebrauch angepasst. Das mobile ERP wird so für die Anwender attraktiver, da es schnell und einfach zu nutzen ist.
Contra ERP-App:
Abgesehen von den vielen Vorteilen die diese Mobilität mit sich bringt, hat eben diese auch ihre Nachteile. Fast 40% von 3000 befragen Erwerbstätigen sind außerhalb der Arbeitszeit für Mitarbeiter und Vorgesetzte erreichbar (Studie der Deutschen Angestellten Krankenkasse von 2012). Durch diese ständige Erreichbarkeit, die die Flexibilität erst möglich macht, verschwimmen die Grenzen von Arbeit und Freizeit immer mehr. Häufig hat das eine psychische Erkrankung, das „Burn-Out“, zu Folge.
Besonders kritisch bei der Verwendung eines Mobil APP ist das Thema Datenschutz.
Denn durch das Nutzen von zusätzlicher Hardware, ist diese leicht zu manipulieren und dadurch kann man wiederum einfach Daten ausspionieren. So werden Wartungs- oder Reparaturarbeiten zur Bedrohung für die Datensicherheit. Schnell wird ein geräteinterner Speicher ausgelesen und beschrieben. Beispielsweise mit einer Anwendung die weiteren Aktionen des Benutzers aufzeichnet. Außerdem werden Mobile Endgeräte nutzen oft Dritte, was zu zusätzlichen sicherheitsrelevanten Problemen führt, wie z.B. die Installation von schädlichen Programmen.
Fazit zum Mobil APP
Für Unternehmen bietet die Möglichkeit einer mobilen ERP eine Menge Vorteile. Auch für die Anwender ist eine benutzerfreundliche Applikation für die mobilen Endgeräte attraktiv – jedoch muss man Grenzen ziehen. Beispielsweise schalten manche Unternehmen nachts ihre Mailserver ab.
Bei dem Thema Datenschutz ist Vorsicht geboten. Allerdings nicht mehr und nicht weniger als üblich, wenn wichtige Daten über Netzwerke zugänglich gemacht werden.