Mit SAP HANA hat der Walldorfer Konzern etwas geschafft, was im ERP – Markt zunehmend schwieriger wird: echte technologische Innovation. Für einige war allerdings überraschend, dass HANA sofort auch für SAP Business One einsetzbar wird, haben wir es doch hier mit einer Technologie zu tun, die dazu geeignet ist, Millionen von Daten in Sekundenschnelle zu analysieren. Es gibt bereits Anwendungsbeispiele, wo HANA in Großprojekten sein Können unter Beweis gestellt hat. Wo ist aber der Mehrwert für das mittelständische Unternehmen, das mit SAP Business One auf eine schlanke ERP-Lösung setzt?
Auch bei SAP Business One – Installationen können viele Daten anfallen
Nun, zunächst ist zu sagen, dass das mit der „schlanken Lösung“ natürlich relativ ist. Auch bei einer SAP Business One –Installation fallen unter Umständen viele tausend Daten am Tag an. Die Aussicht diese Daten in Realtime auswerten zu können, kann für so manchen Mittelständler ein echter, sich auszahlender, Mehrwert sein.
Die Antwort, die SAP hierzu hat, ist nicht nur eine neue Technologie zur Verfügung zu stellen, sondern auch ein Bedienkonzept, das diese Technologie für SAP Business One einfach und schnell anwendbar macht. Die SAP Business One Analytics Platform ein Datenanalysebaukasten, der als Hintergrund SAP HANA nutzt, aber vorkonfigurierten Content liefert.
Verteilte Rollen bei der Analyse von SAP Business One Daten
Ein Baustein ist zuallererst ein sogenannter Semantic Layer, der den User mit über die gewohnte Business-Objecte agieren läßt, ohne die Datenbankstruktur zu kennen. Dieser Semantic Layer lieferte bisher den Input für die Abfragen für die MS-SQL Datenbank, deren Ergebnisse dann via SAP b1i an die Analysewerkszeuge weitergeleitet werden, die wiederum auf den bewerten CRYSTAL REPORT und DASHBOARD Tools basieren.
Was sich mit dem Einsatz von HANA ändert ist, dass die Daten der MS SQL Datenbank direkt an HANA übergeben werden, und der Semantic Layer die Abfragen direkt übermittelt. Zu dem HANA – Toolset gehören neben verschiedenen Server-Komponenten auch ein sogenanntes HANA – Studio, mit dem User ihre individuellen Auswertungsmodelle gestalten können.
Auswertungen in Echtzeit – aus wirklich vielen Daten
Für den „normalen“ Anwender ändert sich in der Bedienung von SAP Business One zunächst nichts. Die Auswertung, die auf Basis von HANA entstehen, werden in im SAP Business One Cockpit angezeigt, gleich neben Daten, die direkt aus der SAP Business One Engine kommen.
Der User bekommt dann die Vorteile von HANA demonstriert, wenn er die Parameter der Auswertungen ändert. Egal, ob er mit ein tausenden oder hunderttausenden von Datenätzen arbeitet. Änderungen werden ihm augenblicklich angezeigt. Ein schöner Nebeneffekt hierbei ist, dass die Performance von SAP Business One dabei nicht beeinträchtigt wird.
SAP Business One – Enterprise Search – Sofortiger Mehrwert durch SAP HANA
Was wesentlich ausgebaut wurde mit der HANA -Technologie ist die sogenannte ENTERPRISE SEARCH. Hier lassen sich blitzschnell zu einem Datensatz alle in Relation stehenden Sätze finden. Ein neues Interface nutzt dabei die Performance von HANA, indem schon viele Daten übersichtlich eingeblendet werden, ohne dass konkret nach diesen gesucht wurde. Mit, auch in ihrer Art der Anwendung neuen Filtern kommt man rasant an Ziel zum gesuchten Datensatz.
Excel als Frontend und andere Offenheit
Viele Anwender werden gerne hören, dass Microsoft Excel als Frontend für die Auswertung voll nutzbar ist. Dabei greift Excel direkt auf HANA zu und dementsprechend schnell geht’s dann auch. Es kann hier mit allen Excel – Möglichkeiten auf die Daten „losgegangen“ werden, die durch HANA in Echtzeit zur Verfügung stehen.
SAP Business One – HANA – Roadmap
Allerdings hat sich die SAP noch viel vorgenommen, sieht man sich die Roadmap für SAP Business One & HANA an. Seit Juni 2011 laufen die ersten Projekte und Kunden mit dieser neuen Kombination. In Q2 2012 soll dann das Toolset für alle verfügbar sein.
Noch nicht als hundertprozentig sicher sind die folgenden Schritte zu sehen. Allerdings wären diese auch weitreichend. Es soll ein Modell gefahren werden, das die SAP „ONE-BOX“ nennt: Die ganze Umgebung, also inklusive der SAP Business One Core –Anwendung soll unter HANA laufen. Sprich keine MS SQL Server mehr (!). Zunächst, so die Überlegung, soll das zuerst in einem Hosting – Modell angeboten werden und später als On Premise Modell. Hier steckt echter Sprengstoff drin! Ein unter HANA laufendes gehostetes SAP Business One, hätte wahrscheinlich in Sachen Performance die Nase vorn. Nicht nur vor Mitbewerbern, sondern eventuell auch vor anderen Lösungen aus dem Hause SAP 😉