Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Hat er sich erst mal an seine Software-Familie gewöhnt, wird es schwer ihn von nötigen System-Modernisierungen oder sogar Wechseln zu überzeugen. Verkehren Unternehmen jedoch mit System-Lösungen, die eher der ersten Generation entsprechen als der Dritten, wird es Zeit Abschied zu nehmen. Wie aber erkennt, man um welche ERP-Systeme es geht, ob man das „Opa-“ oder „Teen-System“ vor sich hat? Eine Typisierung der drei ERP-Generationen:
Der ERP- Opa: Wann ist es Zeit für den Ruhestand?
Der Opa unter den ERP-Systemen hat sich immer irgendwie gut durchgeschlagen. Er hatte seine Höhen und Tiefen – alles in allem lief es jedoch gut. Er hat viel Erfahrung, wird allerdings langsam auch ein bisschen wirr. Und die Welt da draußen wird auch nicht einfacher. Die Geschwindigkeit, mit der heute Reaktion von ihm erwartet wird, überfordert ihn und oft ist er einfach zu langsam. Während die jüngeren ERP-Systeme einen ausgewerteten Datensatz bereits in einem interaktiven Dashboard darstellen, überträgt er die Daten noch aus einer Excel-Tabelle. Excel, das bringt die anderen zum Schmunzeln. Das macht man doch „so“ nicht mehr. Aber wie denn sonst? Schließlich sind die Daten ja nicht nur für sein System, sondern auch noch für die anderen.. Und schließlich kann er nicht alle Aufgaben allein erledigen. Oder doch? „Wir können das“, sagen die Jüngeren. Und das ist der Moment, in dem der ERP-Opa merkt, dass es Zeit für den Ruhestand wird.
Die erwachsenen ERP-Systeme: Aufpassen bei Burnout Gefahr!
Das ERP-System steht mitten im Leben. Es läuft jeden Tag auf Hochtouren, jongliert mit Daten, erfasst Belege, spuckt Rechnungen aus, wertet, zeigt und analysiert. Es hat eine gute Ausbildung genossen. Extra für das Unternehmen, in dem es jetzt arbeitet. Es macht einen guten Job, denkt es. Manchmal merkt es allerdings auch, dass es nicht jünger wird. Die vielen Tage am Schreibtisch machen sich bemerkbar. Hier zwickt es in der Datenerfassung, da tut es bei den Rechnungen alle paar Wochen weh – und das Projektmanagement müsste eigentlich längst auf Vordermann gebracht werden. Aber wann? Immer öfter hört man von den Burn-out-Systemen. Die Anforderungen waren einfach zu hoch, immer öfter haben sich Fehler eingeschlichen, immer länger haben sie für Aufgaben gebraucht, die sie in viel kürzerer Zeit hätten erledigen sollen. Einfach ausgetauscht wurden diese Systeme irgendwann, weil die Unternehmen dachten, dass sie nicht mehr optimal funktionieren. Allerdings hätte es auch gereicht, die Burn-out-Systeme mal in den Urlaub zuschicken. Ein bisschen Wellness hier ein bisschen aufmöbeln da. Das kostet zwar Zeit und Geld, ist aber immer noch weniger teuer und ein kleinerer Aufwand als ein neues System einzustellen.
Das Teen-System: Immer unterwegs, aber nicht immer verlässlich
Jung und Hipp: Der Teenager der ERP-Systeme. Er hat alles, was man jetzt UNBEDINGT braucht und wovon die Alten mal gar keine Ahnung haben. Er redet immerzu von der „Cloud“ und „Mobility„. Es weiß genau, wie seine Zukunft aussieht. Dabei schlägt es auch manchmal über die Stränge und die Risiko-Faktoren einfach in den Wind. Manchmal funktioniert das, manchmal geht es aber auch schief. Browserbasiert ist es zwar sehr flexibel, aber nicht immer verlässlich. Jedoch lernt es aus seinen Abstürzen und weiß immer besser, wann es wie viel leisten kann. Gerade weil es viel unterwegs ist, kann das Teen-System außerhalb des Unternehmens von Vorteil sein. Dann steht es beim Kunden und verkauft sich: mit all seinen Daten, die es immer bei sich hat. Spannend wirds, wenn das Teen-System mal erwachsen wird. Was hält dann die nächste Generation bereit?
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