Studie zu BIG DATA Datenanalysen in Unternehmen von KPMG und Bitkom Research
4 Dez

Studie zu BIG DATA Datenanalysen in Unternehmen von KPMG und Bitkom Research

Eine große Bitkom Studie zum Thema BIG DATA von der Mitte des Jahres hat spannende Ergebnisse geliefert. Ein halbes Jahr später ziehen wir die Ergebnisse heran und fragen nach. Versino Projects Geschäftsführer Christof Biermann gibt zu den Ergebnissen und dem Thema BIG DATA seine aktuelle Einschätzung. 

Versino Blog: Eine Bitkomstudie, die im Auftrag der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft KPMG durchgeführt wurde, hat ergeben, dass BIG DATA auch für den Mittelstand immer spannender wird. Ganze 62 Prozent der befragten Unternehmen mit 500 bis 1.999 Mitarbeitern setzen bereits BIG DATA Lösungen ein. Vor einem Jahr waren es nur 44 Prozent. Deckt sich diese Entwicklung mit Ihren Eindrücken?

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Christof Biermann: Naja, wenn das den Mittelstand im Bereich über 500 Mitarbeiter angeht, mag das stimmen. Allerdings für alle mittelständische Unternehmen, die unter dieser Marke legen, kann ich das nicht bestätigen. Es gibt immer noch überraschend viele Firmen im kleineren Mittelstand, die noch nicht einmal die Basisvoraussetzungen für BIG DATA Szenarien besitzen. Und das sind nun mal integrierte Systeme, die zur geregelten Erhebung und Verwaltung von Daten geeignet sind. Zum anderen wird, wenn man über BIG DATA im Mittelstand oft so argumentiert, dass die Unternehmen ihre eigenen „Datenschätze“ heben sollten (wenn vorhanden). Viel realistischer ist meiner Meinung nach die Nutzbarmachung von externen Datenquellen. Damit wird BIG DATA aber zum Integrations- und Schnittstellen Thema. 

18 Prozent der Unternehmen sehen BIG DATA als nicht relevant für ihr Unternehmen. Für welche Unternehmen spielt BIG DATA Software Ihrer Meinung nach gerade noch keine Rolle und könnte das auch so bleiben?

 Es begegnet ja schon jeder Privatmann dem Thema BIG DATA. Mit einem Facebook Account sind Sie schon Mitspieler im BIG DATA Game. Da trifft auch auf jedes Unternehmen zu. So kann sich jedes Unternehmen überlegen, ob es nur Datenlieferant oder auch Datenkonsument werden will. Es geht also alle an. 

Ganze 41 Prozent der Unternehmen gibt an, dank BIG DATA ihre Risiken minimiert zu haben und 27 Prozent haben den Umsatz dadurch erhöhen können. Schätzen Sie das als realistische Hoffnung für BIG DATA Software User ein?

Wie viele Themen rund um die digitale Transformation hat auch BIG DATA nur dann eine Umsatzrelevanz, wenn man damit andere bzw. neu Geschäftsmodelle unterstützen kann. BIG DATA ist kein Selbstzweck, sondern kann neue Ansätze zum Geldverdienen unterstützen. Unternehmerischer Mut und Fantasie vorausgesetzt. 

BIG DATA bringt ja die Möglichkeit mit sich, große Datenmengen mit unterschiedlichen Quellen und Strukturen sehr schnell auszuwerten. Dadurch lassen sich ja schneller, bessere Ergebnisse erzielen, auf Basis dieser wiederum andere Entscheidungen getroffen werden können. Können sich dadurch Geschäftsmodelle nachhaltig verändern und gibt es hierfür ein gutes Beispiel?

Wie vorher schon erwähnt: BIG DATA kann eine Voraussetzung für neue Geschäftsmodelle sein. Eigentlich muss man präziser nach SMART DATA Geschäftsmodelle Ausschau halten. Denn die Fähigkeit viele Daten schnell analysieren zu können, macht den Weg auf für mittelständische Ansätze. Es müssen also nicht immer zwingend „viele“ Daten sein. Ein Beispiel wurde von Kollegen im Zusammenhang mit SAP Business One veröffentlicht. Besser gesagt eine Idee, bei den das Einkaufsverhalten von Kunden in einem Ladengeschäft in Echtzeit analysiert wurde um Zusatzverkäufe zu platzieren.  

Laut der Umfrage nutzen ganze 77 Prozent der befragten Unternehmen immer noch Tools wie Excel oder Access zu Auswertung von Daten? Ist das Ihrem Eindruck nach normal  – und sollte sich daran etwas verändern?

 Ja – Excel ist immer noch das Tool, das vom Mittelständler eingesetzt wird. Allerdings stoßen immer mehr immer früher auf die Grenzen dieses Ansatzes. Gerade im Bereich Financial Controlling & Planing wird immer öfter auf professionellere Werkzeuge wie zum Beispiel LucaNet zurückgegriffen. Solche Software lebt aber weniger von BIG DATA Ansätzen als vom darin verbauten Spezial Know How.

Zwar sind knapp dreiviertel der Befragten „eher“ oder „sehr“ zufrieden mit den Ergebnissen ihrer Datenanalyse. Allerdings haben auch nur 12 Prozent eine richtige Strategie für ihre Analyse, 59 Prozent immerhin in Teilen. Ist eine Analysestrategie vonnöten und wenn ja, wie kann man die entwickeln?

Das ist stark von der Branche abhängig, in der analysiert wird. Über alle kann man sagen, dass bei vielen Unternehmen das Bedürfnis hoch ist den Cashflow valide unter Kontrolle zu haben. Und da rein können ja viele Unternehmenszahlen hineinspielen. Generell gehört natürlich auch für den Mittelständler erst einmal dazu seine ureigenen KPIs zu definieren.

Weiter sind die Rechtsgrundlagen für viele der Befragten ein großes Problem. Wo kann man sich dazu ausreichend informieren?

Zuvorderst sollte man sich mit der neuen Datenschutzgrundverordnung beschäftigen. Da diese gerade „die Sau“ ist, die aktuell durch das digitale Dorf getrieben wird, gibt es dazu viele Informationen im Web, Vorträgen, Seminaren etc.

Hier geht’s zur ganzen BIG DATA Studie 

Zusätzliche Infos zur Studie:  Bei der Studie wurden 709 Unternehmen aller Branchen ab 100 Mitarbeitern befragt. Die Interviews wurden mit Geschäftsführern oder Abteilungsleitern aus den Bereichen Beschaffung, Einkauf, Logistik, Produktion/Projektabwicklung, Marketing/Vertrieb oder Finanzen/Steuern/Controlling geführt. 

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