Ob ein integrierter ERP-Ansatz oder Spezialsoftware für das Finanzmanagement für ein Unternehmen besser ist, kann man heutzutage nicht mehr eindeutig beantworten. Gute Argumente gibt es für beide Ansätze.
Viel drin mit vielen Vorteilen für das Finanzmanagement
Mit der zunehmenden Lebensdauer wächst die Funktionsvielfalt von Standardsoftware naturgemäß an. ERP Systeme, wie SAP Business One, sind da keine Ausnahme. Dass es von Vorteil ist die vielen Funktionen auf einer gemeinsamen integrierten Basis abrufen zu können, haben wir hier schon öfters behandelt. Eine einheitliche Datenbasis für Stammdaten und Bewegungsdaten birgt nun mal gewichtige Vorteile in puncto Aktualität und Integrität.
Und trotzdem wird nicht alles abgedeckt
Aber wie immer, wenn ein Werkzeug viele Anwendungsfälle abdecken muss, gibt es natürlich auch Einschränkungen, die gerade aus der Multifunktionalität resultieren. In früheren Zeiten wurden dann für spezielle Anforderungen kundenspezifische Erweiterungen programmiert. Damit hatte man dann allerdings auch Weg der Standardsoftware für das Finanzmanagement verlassen.
Daraus resultiert die schwierige Frage, ob es nicht für die ein oder andere Aufgabe im Unternehmen nicht besser ist auf die Expertise einer Spezialanwendung zu setzen. Vielleicht aber gibt es auch einen dritten Weg, der ein sowohl als auch bedeutet.
Finanzbuchhaltung eher integriert
Ein Kerngebiet einer ERP Anwendung ist das Finanzwesen. Hierzu gehört Kreditoren-, Debitoren-, Hauptbuchhaltung aber auch Kostenrechnung und Controlling. Zusätzlich werden Bereiche Anlagenbuchhaltung und das Liquiditätsmanagement abgedeckt. Ob es sinnhaltig ist, die Finanzbuchhaltung ganz außerhalb des Finanzmanagements zu betreiben, mag bezweifelt werden. Ist doch ein hohes Potenzial für Einsparungen dadurch gegeben, dass Buchungen die aus dem Belegfluss in der ERP Anwendung entstehen standardisiert und somit automatisiert.
Controlling mal so mal so
Anders sieht es da schon bei Controlling Instrumenten aus, die über eine einfache Kostenrechnung hinausgehen und zum Finanzmanagement gehören. Hier ist es oft sogar einfacher ein externes Tool für den Controller bereitzustellen, als zu Versuchen, seine Belange im integrierten Reporting der ERP-Software bereitzustellen. Konsolidierungs-, Planungs- und Reporting-Spezialisten gibt es mittlerweile viele. Natürlich haben auch viele dieser Werkzeuge bereits Schnittstellen zu weitverbreiteten ERP – Systemen wie SAP Business One im Gepäck, sind sie doch auf die Basisdaten der ERP angewiesen. Zwar starten die diversen Tools mit unterschiedlichen Schwerpunkten, allerdings bergen schon viele BI-Systeme das Potenzial, um auch Planung und Konsolidierung abdecken zu können.
Auf die Anbindung des Finanzmanagement kommt es an
Ob man also zusätzliche Werkzeuge für Finance und Controlling einsetzt, ist oft nicht mehr die entscheidende Frage. Wichtig ist eher, wie man sie anbindet. Dies sollte so erfolgen, dass man sich nicht mit der Integration eine heterogene Landschaft schafft. Dies löst im Update Fall zusätzlichen Aufwand aus.