Für sich genommen bedeutet der Begriff „Konsolidierung“ lediglich, dass man einen bestimmten Sachverhalt in einen Zusammenhang bringt. In der Welt des Rechnungswesens ist die Finanzkonsolidierung allerdings ein genau umrissener Vorgang, der mehrere Besonderheiten und Rechnungslegungsgrundsätze beinhaltet.
Die Finanzkonsolidierung besteht darin, dass die Erträge und Aufwendungen einer Gruppe verbundener Unternehmen in einem einheitlichen Jahresabschluss oder einer gemeinsamen Steuererklärung ausgewiesen werden. Mit einem Unternehmen ist ein Unternehmen verbunden, wenn es ganz oder teilweise im Besitz eines anderen Unternehmens ist.
Im Zuge der Finanzkonsolidierung werden die einzelnen Geschäftsbereiche einer Mutter-Tochter-Gruppe als ein einziges Unternehmen dargestellt. Der Jahresabschluss wird unter dem Dach der Muttergesellschaft veröffentlicht. Die finanziellen Aspekte der Tochtergesellschaften werden so dargestellt, als ob es sich bei den Unternehmen um Abteilungen der Muttergesellschaft handeln würde.
Im Wesentlichen sind die wichtigsten Schritte der Buchhaltungskonsolidierung im Prozess der Finanzkonsolidierung:
- Sammeln von Bilanzdaten (z. B. Aktiva, Passiva, Eigenkapital, Ertrags- und Aufwandskonten) aus verschiedenen Hauptbuchsystemen und Zuordnung zu einem zentralen Kontenplan
- Konsolidierung der Daten nach bestimmten Finanzbuchhaltungsregeln und -richtlinien, z. B. HGB, US-GAAP oder International Financial Reporting Standards (IFRS)
- Berichterstattung der Ergebnisse an interne und externe Akteure
Zu den wesentlichen Finanzreports, die bei der Aufstellung von Konzernabschlüssen entstehen, gehören die Gewinn-und-Verlust-Rechnung (GUV), die Bilanz und die Kapitalflussrechnung.
Mann könnte meinen, die Finanzkonsolidierung bestünde aus relativ simplem Addieren von Zahlen, die in den Finanzberichten der Unternehmen einer Gruppe entnommen werden. Dem ist allerdings nicht so. Vielmehr müssen spezifische Berechnungen und Konsolidierungsanpassungen vorgenommen werden. Dazu gehört unter anderem:
- Umrechnung von Fremdwährungen
- Eliminierung von konzerninternen Transaktionen und Salden
- Berichtigungsbuchungen
- Rechnungslegung von Teileigentum
Es gibt auch verschiedene Konsolidierungsmethoden, die je nach dem Anteil, den eine Muttergesellschaft an einer Tochtergesellschaft hat, abweichen können.
In einem großen Unternehmen wird der Prozess der Finanzkonsolidierung in der Regel von der Finanzabteilung durchgeführt, die unter der Aufsicht des Controllers oder des Leiters der Abteilung Rechnungswesen/Berichterstattung steht und letztlich von der kaufmännischen Leitung beaufsichtigt wird.
Die Finanzkonsolidierung in SAP Business One
SAP stellt für diesen Zweck das Add-On „Intercompany Integration Solution for SAP Business One“ zur Verfügung
Die Funktion der Intercompany-Konsolidierung nutzt im Großen und Ganzen die Basisfunktionalität von SAP Business One, um die konsolidierten Abschlüsse zu erstellen. Man muss hierzu SAP Business One zusätzliche Firmen einrichten, eine pro Konsolidierungsebene. Die neue „Konsolidierungs“-Firma wird dann nur für die Finanzkonsolidierungsberichte verwendet.
Das SAP-Add-on rationalisiert Prozesse wie die Finanzkonsolidierung, aber unternehmensübergreifende Beschaffung zwischen zwei oder mehr Unternehmen, die SAP Business One einsetzen. Es wird in über 60 Ländern eingesetzt und unterstützt Tochtergesellschaften, die SAP Business One einsetzen. Dies gilt auch für solche, die unterschiedliche Währungen verwenden. Damit sind unter anderem folgende Funktioen verbunden:
- Mehrere Tochtergesellschaften, Geschäftseinheiten, juristische Personen und Währungen verwalten
- Stammdaten replizieren und gemeinsam nutzen
- Aktivitäten in allen Geschäftsbereichen ohne manuellen Abgleich konsolidieren, koordinieren und anzeigen
- Anwendung standardisierter und transparenter Finanzprozesse über alle Geschäftseinheiten hinweg
- Einfache und intuitive Verwaltung von geschäftsbereichsübergreifenden Finanzinformationen
- Steigerung der Produktivität durch Zeitersparnis und vereinfachte Transaktionen