Die Produktion mit der Losgröße 1 trifft man in vielen unterschiedlichen Branchen an. Anlagenbauer, Werkzeugbauer, Sondermaschinenbau, Bau von Sonderfahrzeugen, Werften und viele andere spezialisierte Hersteller der Einzel- und Auftragsfertigung. Die angesprochenen Einzel- und Auftragsfertiger arbeiten heute oft noch mit Insellösungen statt mit integrierten Business Anwendungen. Dabei gibt es doch so viel ERP-System für produzierende Unternehmen.
Einzel- und Auftragsfertiger sind anders
Die Herausforderungen für Einzel- und Auftragsfertiger sind mannigfaltig und unterscheiden sich oft signifikant von denen der Serienfertiger. Mehrmonatige, manchmal mehrjährige Aufträge müssen verlässlich geplant und organisiert werden. Gleichzeitig liegen aber keine Grundlagen wie Arbeitspläne oder Stücklisten vor, die für die sich wiederholende Produktion unabdingbar sind.
ERP – Systeme für die Serienfertigung konzentrieren sich auf die Analyse des Materialbedarfs. Im Fokus stehen hierbei die optimale Auslastung der Produktion und die Optimierung von Faktoren wie zum Beispiel Rüstzeiten. Eine ERP-Software muss dabei diese Produktionsinformationen vernetzt vorhalten. Dabei kann ein ERP-System den Beschaffungs- und Produktionsprozess auf Basis vollständiger Informationen optimieren. Und das im Voraus.
In der Einzel- und Auftragsfertigung sind die Voraussetzungen allerdings andere.
Der in einem Projekt gefasste Auftrag kann nur basierend auf provisorische Strukturen geplant werden. Dieser Plan muss man dann permanent an den Verlauf des Projektes anpassen.
Der Maschinen- und Anlagenbau spricht oft vom Ansatz einer „wachsenden Stückliste“. Grundsätzlich aber ist damit noch nicht die volle Komplexität in der projektorientierten Produktion beschrieben. Denn nicht nur Materialien und Bauteile muss man für einen speziellen Auftrag oder ein Projekt ständig angepasst organisieren. Auch der Einsatz von oft teuren Mitarbeitern und anderen Ressourcen muss der Einzel- und Auftragsfertiger den oft ständig wechselnden Bedingungen anpassen.
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Optimaler Einkauf für die Einzel- und Auftragsfertigung
Eine weitere wichtige Rolle kommt den projekt-gesteuerten Einkauf zu. Klar ist zum einen, dass auch in der Unikatfertigung zum möglichst frühen Zeitpunkt einkaufen sollte. Die Möglichkeit gute Einkaufspreise zu erzielen, erhöht sich nun mal mit der Vorlaufzeit. Gleichzeitig ist aber auch die Optimierung der Lieferung essenziell. Die verfrühte oder die zu späte Lieferung (an den richtigen Ort) kann nämlich jeweils zu signifikanten Belastungen des Projektes führen.
Top-Thema für Einzel- und Auftragsfertiger: Liquidität
Eines der wichtigsten Themen für Unternehmen aus der Einzel- und Auftragsfertigung ist allerdings die Steuerung der Liquidität. Angesichts sechs- bis achtstelliger Investitionen mit denen Projekte vorfinanziert werden müssen, verwundert das nicht. Fehler in der Kalkulation und Planung können oft lebensbedrohlich Auswirkungen haben. Die finanzierenden Banken verlangen, gemäß verschärfter Richtlinien für die Geldvergabe, tiefen Einblick in die Bücher und Planung der Einzel- und Auftragsfertiger.
Eine ERP Software kann hierbei nur unterstützen, wenn die betriebswirtschaftlichen Aspekte, tief im Projektmanagement verwurzelt sind.
Einzel- und Auftragsfertigung ist auch Wartung und Service
Einzel- und Auftragsfertiger wollen und sollen auch nach der Fertigstellung der Aufträge mit Ihren Kunden Umsätze erzielen. After-Sales-Themen wie Service, Wartung, Instandhaltung und Reengineering sind gefordert oder bieten sich an. Sehr wenige ERP-Systeme für Serienfertiger sind für diese Themen gerüstet. Ersatzteilmanagement, Wartungspläne, Servicesteuerung, Field Service und vieles mehr wird immer wichtiger und soll eine Software integriert steuern.